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Steirischer Billardsportverband

Carambol


Carambol oder französisches Billard wird mit drei Bällen (unüblich: Kugeln) und - im Unterschied zum Pool und Snooker - auf einem Tisch ohne Taschen gespielt.

Bei Carambol gibt es Turniertische unterschiedlicher Größe: Matchbillard: 284 × 142 cm, Halbmatchbillard: 230 × 115 cm, Turnierbillard: 210 × 105 cm, wobei auf Halbmatchbillards keine österreichischen oder internationalen Meisterschaften ausgetragen werden.
Das Kernstück aller Tische ist eine beheizbare Schieferplatte, die im Regelfall 40-60 mm dick ist. Bei großen Tischen ist die Platte aus Gewichtsgründen immer mehrteilig. Die Heizung dient dazu, die Luftfeuchtigkeit, die sich sonst im Tuch ansammelt, fernzuhalten – das bewirkt einen längeren und kontrollierteren Lauf der Bälle.
Ziel des Spieles ist, eine Carambolage (= 1 Punkt) durch Berührung des Spielballs mit den beiden anderen Bällen herbeizuführen, wobei je nach Disziplin zusätzliche Bedingungen erfüllt werden müssen.
Folgende Disziplinen werden unterschieden:
Freie Partie, die Grunddisziplin ohne weitere Einschränkungen (Ausnahme: Sperrzone in den Ecken).
Cadre, bei welchem die Spielfläche mit Kreidelinien in Quadrate und Rechtecke aufgeteilt wird. Die hierzu genannten Zahlen (z.B.: 35/2) bezeichnet den Abstand der eingezeichneten Linien von der Bande (35 cm) und die Anzahl der erlaubten Punkte (2) in einer Sperrzone. Beim Kleincadre (47/1, 47/2 bzw. 35/2) entstehen jeweils 3 Quadrate an Kopf- und Fußbande, sowie 3 Rechtecke im Mittelfeld, beim Großcadre (71/2, und 52/2) entstehen an den kurzen Banden jeweils 2 Quadrate und auf der verbleibenden Fläche 2 Rechtecke. Auf dem großen Billard (Matchbillard) wird außerdem an den Schnittpunkten der Linien mit den Banden noch jeweils ein weiteres Quadrat, der Anker, mit 17,8 cm Kantenlänge markiert. Diese Anker werden wie eigene Cadrefelder behandelt und sind gleichzeitig hälftig Teil der durch die Markierung begrenzten zwei großen Felder. Nach jedem „Ball“ (nur beim 47/1) bzw. nach jeder zweiten erfolgreichen Karambolage (bei allen anderen Disziplinen) muss, wenn sich beide Objektbälle (Ball 2 und Ball 3) noch im selben Sperrfeld (im Cadrefeld, im Anker oder im Eckenabstrich bei der 'Freien Partie') befinden, einer dieser zwei fremden Bälle die Sperrzone verlassen.
Einband, wobei Ball 1 vor dem Kontakt mit Ball 3 an mindestens eine Bande gespielt werden muss. Beim Einband gibt es, wie beim Dreiband, keine Sperrzonen.
Dreiband, wobei Ball 1 vor dem Kontakt mit Ball 3 mindestens drei Bandenbrührungen haben muss. Dreiband gilt als „Königsdisziplin“ - die Leistung verringert sich im Vergleich zum Einband um ca. 90%, was die hohe Schwierigkeit unterstreicht, die sich auch durch teils sehr weite Wege des Spielballs auf dem Billard für den zuschauenden Laien anschaulich darstellt.
Billard Artistique (auch Artistik-Billard oder früher Kunststoß) ist eine spezielle Disziplin, bei dem die zu lösenden Spielfiguren auf dem Tuch markiert werden. Jeder Spieler erhält bis zu 3 Versuche, die aufgesetzte Figur zu lösen. Es handelt sich dabei um ein extrem schwieriges Programm aus 10 Gruppen mit je 10 vorgegebenen Figuren und Phantasiestößen, deren Lösung ein enormes Können und viel Übung erfordert. Diese Disziplin des Billards wurde bis vor kurzer Zeit noch mit Elfenbein-Bällen gespielt. Seit 2003 wird im Satzsystem gespielt - jeder Satz beinhaltet eine der Gruppen mit 10 vordefinierten Figuren in einer Wertigkeit von 5-10 Punkten.
Kegel-Billard
Der Bereich Kegel-Billard unterteilt sich in die Disziplinen:
5-Kegel-Billard (Birilli): Beim 5-Kegelbillard, das auf Match-Billards gespielt wird, ergänzen 5 Kegel (1 roter u. 4 weiße) das Spielmaterial der Karamboldisziplinen. Nicht nur die gemachte Karambolage punktet hier, sondern auch die umgefallenen Kegel. Diese müssen indirekt, dass heißt, durch den angespielten Ball zum regelgerechten Umfallen gebracht werden. Werden diese durch den Spielball umgeworfen, so punktet der Gegner. Im Gegensatz zu den anderen Disziplinen bleibt hier der Sportler nicht so lange am Stoß (am Billard) bis er einen Fehler macht, sondern jeder Sportler hat abwechselnd einen Stoß unabhängig des Erfolges. Sieger ist, wer zuerst die vorgegebene Punktzahl erreicht.
Billard-Kegeln: Billard-Kegeln wird entweder auf einem Turnierbillard oder einem speziellen Tisch mit den Maßen 180 × 90 cm gespielt. Bei der „Partie in die Vollen“ hat ein Spieler 50 oder 100 Stoß mit dem roten Ball (!) „in die Vollen“ und muss soviele Punkte wie möglich holen - Punkte können durch Karambolagen mit den anderen Bällen (Treibbälle), durch Umwerfen der Kegel durch einen Treibball oder durch Passagen (hierbei läuft ein Ball durch das Kegelbild ohne einen Kegel umzuwerfen) erzielt werden. Eine Kombination aus 5-Kegel-Billard und Dreiband stellt die Disziplin Biathlon dar.